Geschichtliches

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Geschichte in Stichworten

1293 Kapelle am Standort der heutigen Kirche

1325 Ersterwähnung eines Patroziniums St. Nikolaus

1435 Kurzzeitiges Bestehen einer eigenständigen Pfarrei

1437 Spätgotischer Umbau der Kapelle

1594 St. Nikolaus wird zum zweiten Mal Pfarrei für

1634 St. Nikolaus ersetzt und übernimmt die andere Pfarrei St. Andreas im Ortsteil Hofen

1745 Barocker Ausbau der Kirche

1802 Herausnahme der Inneneinrichtung während der Säkularisation

1811 St. Nikolaus wird Pfarrkirche der neu gegründeten Stadt Friedrichshafen

1883 Erneuerung der Kirche im Stil der Neorenaissance

1940 Innenrenovierung

1944 Zerstörung der Kirche durch Luftangriff

1945 Wiederaufbau von der Kirche unter Architekt Schlichte

1949 Neueinweihung von St. Nikolaus durch Bischof Leiprecht

1974 Innenrenovierung

1986 Erneuerung der Ausstattung unter Architekt Oberschelp

2011 Innensanierung mit den Architekten Hildebrand und Schwarz

 

Die heutige Stadt Friedrichshafen verdankt ihren Namen König Friedrich I. von Württemberg. Von Napoleon hatte er nach der Säkularisation 1806 Kloster und Besitz der Benediktinerpropstei Hofen (Schloss, Schlosskirche und Dorf Hofen) zugesprochen bekommen. Er vereinigte er per Dekret vom 17. Juli 1811 die Stadt Buchhorn mit Dorf und Kloster Hofen und gab der neuen Stadt den Namen: „Friedrichshafen“.

Im heutigen Stadtgebiet gab es im Mittelalter einer ganzen Reihe von Kapellen.
Schon früh stand in Hofen die Pfarrkirche St. Andreas. Erstmals 1293 und dann in einer Urkunde vom 26. Mai 1325 wird am Ort, wo heute die Nikolauskirche steht eine gleichnamige Kapelle erwähnt. Ab 1437 erweiterten die Bürger Buchhorns diese Kapelle, erbauten den Turm und einen gotischen Hochchor.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hofener Pfarrkirche St. Andreas von den Schweden völlig zerstört, deswegen wurde die Nikolauskirche nun Pfarrkirche. 1689 wurde sie erweitert, und statt des gotischen Gewölbes erhielten Chor und Schiff eine Flachdecke. Im Laufe des 18. Jh. bekam die Kirche (bis auf die Turmspitze) ihre endgültige Form.
Mit allen Kunstschätzen und zusammen mit der gesamten Altstadt ist die Kirche den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer gefallen und im verheerenden Feuer des 28. April 1944 verbrannt. Von der Kirche blieb nur eine ausgebrannte Ruine und mitten darin der wenige Jahre zuvor gefertigte Tabernakel mit der Inschrift: „Siehe, ich mache alles neu“.

Im August 1946 konnte mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen werden, deren Neueinweihung am 11. Oktober 1949 Bischof Carl Joseph Leiprecht vornahm. Seine heutige Form bekam der Innenraum 1960 unter der Leitung des Friedrichshafener Architekten Hanns B. Schlichte. 1987 erfuhr er eine Umgestaltung unter Architekt Manfred Oberschelp Friedrichshafen. Zusammen mit den Pfarreien St. Petrus Canisius und St. Columban wird unter Einbeziehung der Gemeinden anderer Muttersprache Sv. Leopold Mandic und S. Caterina da Siena in 2001 eine Seelsorgeeinheit gebildet. Die Altarraumumgestaltung erfolgte in 2011. Kurz darauf geht aus einem pastoralen Projekt die „Offene Stadtkirche“ hervor. Die „Offene Stadtkirche“ steht für ausgeprägte kirchenmusikalische Akzente, für diakonische Neuansätze und alternative Formen der Seelsorge in den „Orten des Zuhörens“. Die einstige Mutterpfarrei aller heutigen Innenstadtgemeinden zählt heute etwas über zweitausend getauften Christen.

Die Pfarrer von St. Nikolaus seit 1870 

In den 1870er Jahren war Graf August von Wolfegg-Waldburg Stadtpfarrer von St. Nikolaus. Ende 1879 wurde er als Domkapitular nach Rottenburg berufen.

Ihm folgte 1880 bis 1886 Stadtpfarrer Othmar Ege aus Eisenharz, der dann als Konviktsdirektor und Stadtpfarrer nach Tübingen berufen wurde und als Generalvikar in Rottenburg starb.

Nach ihm kam Stadtparrer Friedrich Adolf Rief aus Gutenzell, der eifrige Erforscher der Geschichte Buchhorns.

Am 30. April 1901 wurde Stadtpfarrer Maximilian Butscher in sein Amt eingeführt. Er sah als erster ernsthaft die Notwendigkeit eines neuen Kirchenbaus. Er lebte als Pensionär noch bis 1926 in Friedrichshafen.

Stadtpfarrer Dr. Nikolaus Steinhauser, der spätere Dekan und Monsignore, wurde sein Nachfolger. Er erbaute die St. Petrus Canisius Kirche nördlich der Bahnlinie. Nach seiner Pensionierung 1938 wurde die zweite Stadtpfarrei St. Petrus Canisius errichtet und die Pfarreien pastoral getrennt. Zugleich wurde eine Gesamtkirchengemeinde gegründet.

Stadtpfarrer Johannes Mayer renovierte die Kirche, ließ sie mit tiefdurchdachten Bildern aus der Offenbarung des Johannes durch Kunstmaler Alfred Vollmar ausmalen und musste erleben, dass die Schreckensnacht im April 1944 alles wieder zerstörte.

Am 9. November 1952 wurde Robert Mayer aus Wolfegg als Stadtpfarrer investiert. Er war vorher Kaplan in St. Petrus Canisius gewesen. Er wurde später der Leiter des Seelsorgeamtes der Diözese.

Als weitere Pfarrer der Gemeinde folgten:

1955 bis 1982 Dekan Robert Steeb +

1982 bis 1996 Pfarrer Wunibald Reiner

1997 bis 2002 Pfarrer Paul Zeller +

2002 bis 2004 Pfarrer Heinz Rinderspacher +, Leitung der Seelsorgeeinheit

2004 bis 2016 Pfarrer Markus Hirlinger

2016 bis heute Dekan Bernd Herbinger, seit 2006 Leitung der Seelsorgeeinheit