25 Jahre Priesterweihe Dekan und Pfarrer Bernd Herbinger
Die Priesterweihe am 6. Juli 1996 begann in der Eucharistiefeier in der Basilika St. Martin in Wiblingen (Ulm) nach dem Evangelium und hatte folgenden Ablauf: Aufruf der neunzehn Kandidaten, Ansprache des Diözesanbischofs Walter Kasper zu den Aufgaben des Priesters, Gehorsamsversprechen, Herabrufung des heiligen Geistes in der Allerheiligenlitanei, Handauflegung des Bischofs und aller anwesenden Priester sowie das Weihegebet. Zu den nachfolgenden „ausdeutenden Zeichen“ im Weiheritus gehörten das Anlegen der priesterlichen Gewänder, die Salbung der Hände, die Überreichung von Kelch und Patene sowie der Friedensgruß. Die heilige Messe konzelebrierten die Neupriester dann mit dem Bischof. Priester ist man weder für sich noch allein.
Am 14. Juli durfte ich dann zum ersten Mal in meiner Heimatgemeinde in Hüttlingen einer Eucharistiefeier vorstehen und abends die Menschen persönlich segnen. Das ganze ist nun tatsächlich 25 Jahre her und viel hat sich seither getan: In der Kirche, in der Welt und auch in mir. Die Berufung zum Christ oder zur Christin überragt alles. Wir alle können diesen sakramentalen Schatz der Taufe niemals aufzehren oder ausschöpfen. Er bleibt Zeichen Gottes unverbrüchlicher Liebe und dann auch Auftrag. Eltern und Priester bekommen aber eine weitere Aufgabe zugetraut und das im Namen der ganzen Kirche: Wir dürfen Gottes Liebe in zugespitzter Form weitergeben. Ehefrau und Ehemann an ihre Kinder, der Priester als eine Art Vater oder Bruder oder Großvater an die ihm anvertrauten Menschen. Er wird dies insbesondere tun durch das Reichen des eucharistischen Brotes und Weines, durch den Zuspruch der umfassenden Erlösung, durch die Heiligung durch Taufe und Firmung, durch den Dienst, die Hände der Liebenden zum lebenslangen Bund zusammenzuführen, durch das Balsamieren der Seele vor dem Tod. Und natürlich dürfen Priester Menschen in den extremen und erschütternden Situationen ihres Lebens beistehen. Manchmal sind glückselige Momente dabei, meistens aber überwiegen die schweren Stunden.
Dass die Kirche mir diesen Dienst und das Gebet für die Menschen zutraut, dafür bin ich sehr dankbar, seit vielen Jahren nun schon hier in Friedrichshafen als Gemeindepriester für vier Gemeinden. Die Ehrenämter des geschäftsführenden Pfarrers der Gesamtkirchengemeinde und des Dekans habe ich übernommen, weil sie nicht erübrigt werden können und jemand doch auch hier Letztverantwortung übernehmen sollte.
Ich danke für die freudige Anteilnahme in den zurückliegenden Tagen, für Gebete und Geschenke. Dass wir wenigstens in St. Petrus Canisius und in St. Columban mit allen besondere Gottesdienste feiern konnten, erfüllt mich über die Maßen. Corona hat manchen meiner Pläne für den Festtag über den Haufen geworfen. Dankbar bin ich daher auch für das wunderbare Konzert in St. Nikolaus, zudem ich leider nur begrenzt einladen konnte. Die Grussworte von Landrat Wölfle und Codekan Dr. Claß neben der großzügigen Spende von Oberbürgermeister Brand haben mir Hoffnung gemacht, dass unsere Kirche nach wie vor von der Gesellschaft auch geschätzt und ihr Beitrag zum Ganzen geachtet wird.
Danken möchte ich dem Herrn, für Segen und Kraft und manche Überraschung auf diesem Weg, der noch öfter ganz der seine sein sollte.
Bernd Herbinger
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