Zahlen und Fakten
\nHinter jeder Zahl steht ein Mensch \u2013 Kirche an vielen Orten vorort<\/p>\n
Die katholische Kirche in Friedrichshafen besteht aus elf Gemeinden deutscher und zwei Gemeinden anderer Muttersprache. Auf dem Stadtgebiet von Friedrichshafen leben im Jahr 2021 ungef\u00e4hr 23.000 Katholiken. Damit sind von knapp \u00fcber 60.000 \u201eH\u00e4flerinnen\u201c und \u201eH\u00e4flern\u201c knapp vierzig Prozent Mitglied in der katholischen Kirche. Die konstant hohe Zahl von Sterbef\u00e4llen und die kontinu\u00adierlich abnehmende Zahl von Taufen weisen darauf hin, dass der demografische Wandel einen wesentlichen Einfluss auf die Mitgliederentwicklung hat und der R\u00fcckgang der Zahl der Kirchenmitglieder daher nicht allein auf \u201eAustritte\u201c zur\u00fcckgef\u00fchrt und nicht allein mit dem Slogan: \u201eDen Kirchen laufen die Mitglieder davon\u201c beschrieben werden kann. Kirchenmitglieder ster\u00adben, ohne dass im gleichen Umfang neue Mitglieder durch Taufe oder Aufnahme gewonnen werden k\u00f6nnen. Austritte beschleunigen aber den demografisch bedingten Mit\u00adgliederschwund erheblich.<\/p>\n
Zwei Bisch\u00f6fe\u00a0<\/strong>sind f\u00fcr das Gebiet zust\u00e4ndig: Der Erzbischof von Freiburg f\u00fcr den Ortsteil Kluftern und der Bischof von Rottenburg-Stuttgart f\u00fcr die \u00fcbrigen zw\u00f6lf Gemeinden.\u00a0Sechs\u00a0Pfarrer<\/strong>, darunter ein kroatischer Geistlicher, leiten im Namen der Bisch\u00f6fe diese\u00a0dreizehn Gemeinden<\/strong>\u00a0zusammen mit den demokratisch gew\u00e4hlten\u00a0Kirchengemeinder\u00e4ten<\/strong>\u00a0(150\u00a0<\/strong>Personen). Insgesamt\u00a017\u00a0Personen\u00a0(11\u00a0<\/strong>Vollzeitstellen) stehen in den verschiedenen\u00a0pastoralen\u00a0Diensten\u00a0<\/strong>den Gemeinden zur Verf\u00fcgung. Die\u00a0Diakone\u00a0<\/strong>\u00fcben besondere T\u00e4tigkeiten wie die Armenf\u00fcrsorge oder die Krankenseelsorge aus. Kinder und Jugendliche stehen im Zentrum der Arbeit der\u00a0Pastoralreferenten<\/strong>\u00a0und\u00a0Gemeindereferentinnen<\/strong>. Zus\u00e4tzlich werden von den kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreiche Stunden\u00a0 Kirchensteuer<\/b>\u00a0bezahlt nur jeder dritte Katholik, da nur Einkommen und Verm\u00f6gen besteuert werden. Kinder und unverm\u00f6gende Rentner zahlen nichts. Von diesen Einnahmen (ca. 2.5 Mio. Euro<\/b>) zuz\u00fcglich der Einnahmen aus Immobilien werden die L\u00f6hne der kirchlichen Angestellten bezahlt und die kirchlichen Geb\u00e4ude unterhalten. Die Kirche betreibt in Friedrichshafen\u00a0sechzehn Kinderg\u00e4rten\u00a0mit \u00fcber\u00a0tausend Kindern\u00a0(davon sind vierzig Prozent katholischen Glaubens). In der Bundesrepublik teilen sich gem\u00e4\u00df dem\u00a0Subsidiarit\u00e4tsprinzip\u00a0Staat (Stadt FN) und die Kirchen (Gesamtkirchengemeinde) neben weiteren Freien Tr\u00e4gern die Verantwortung f\u00fcr die Erziehung und Bildung der Kinder. Den Gro\u00dfteil der gemeinsamen Arbeit finanziert die Stadt Friedrichshafen durch Mittel der ihr eigenen Zeppelinstiftung. Auch die Familien zahlen Beitr\u00e4ge. Die Kirche gibt f\u00fcr ihre Tr\u00e4gerschaft der Kindertagesst\u00e4tten ca. 450.000 Euro dazu, das sind \u00fcber zwanzig Prozent aller in Friedrichshafen verbleibenden Kirchensteuern. Daneben unterhalten die Di\u00f6zese Rottenburg-Stuttgart und die Franziskanerinnen von Sie\u00dfen in Friedrichshafen\u00a0zwei\u00a0Schulen<\/b>,\u00a0in die aber auch nichtkatholische Kinder gehen. Beinahe\u00a0zweitausend\u00a0Menschen<\/b> lernen in diesen Einrichtungen. Es sind ausdr\u00fccklich keine Eliteschulen, sondern stehen allen christlichen Kindern und Jugendlichen offen. Auch durch die beinahe achthundert\u00a0Angestellte<\/b>n vorwiegend im erzieherischen Bereich und die vielen Mitarbeiterinnen in den kirchlichen\u00a0station\u00e4ren und ambulanten\u00a0Pflegeeinrichtungen\u00a0(Franziskuszentrum, Sozialstation) z\u00e4hlt die katholische Kirche neben der Industrie und der \u00d6ffentlichen Hand zu den gr\u00f6\u00dften\u00a0Arbeitgeber<\/b>n in der Stadt. Die Kirche in FN unterh\u00e4lt im Auftrag des Bodenseekreises \u2013 deutschlandweit einmalig \u2013 eine\u00a0Einrichtung f\u00fcr Obdachlose \u2013 die Herberge. Ferner unterst\u00fctzt die Kirche mit Spenden aus der Bev\u00f6lkerung in Kooperation mit der Lokalredaktion der \u201eSchw\u00e4bischen Zeitung\u201c in der \u00f6kumenischen Vorweihnachtsaktion \u201eH\u00e4fler helfen\u201c Arme und Bed\u00fcrftige mit bis zu\u00a0hunderttausend Euro<\/b>.\u00a0Das\u00a0Stadtdiakonat<\/b>\u00a0steht f\u00fcr diese Unterst\u00fctzung ohne Ansehen der Person oder Religion. Katholiken\u00a0spenden<\/b>\u00a0dar\u00fcber hinaus in verschiedenen Sammlungen bis zu\u00a0dreihunderttausend Euro<\/b>. (Sternsinger, Gottesdienstkollekten, Adventssammlung f\u00fcr die wei\u00dfrussischen Partnergemeinden oder andere\u00a0humanit\u00e4re Aktionen). Ungef\u00e4hr\u00a0dreitausend Ehrenamtliche<\/b>\u00a0singen, ministrieren, planen, spielen mit Kindern, besuchen Senioren und Kranke, leiten, verwalten, unterst\u00fctzen, pflegen, sammeln, gestalten, unterweisen, wirken in Gottesdiensten und beten f\u00fcr andere Menschen.\u00a0Beratende,\u00a0hoch qualifizierte\u00a0Unterst\u00fctzung<\/b>\u00a0leistet die\u00a0Caritas<\/b>\u00a0mit ihren\u00a0Beratungsstellen\u00a0f\u00fcr alle Lebenslagen. F\u00fcr Kinder und Jugendliche gibt es eine Vielzahl von\u00a0Freizeitm\u00f6glichkeiten, ob das von der Di\u00f6zese betriebene Ferienlager Seemoos, das Zeltlager Baierz oder die Stadtranderholung Aktion Ferienspiele. Das\u00a0Jugendreferat\u00a0unterst\u00fctzt die Arbeit der Gemeinden und ihrer Jugendlichen. Bleibt schlie\u00dflich der\u00a0Denkmalschutz\u00a0zu erw\u00e4hnen: Unter den Pfarrkirchen und Kapellen Friedrichshafens befinden sich tausendj\u00e4hrige Bauwerke und andere Kostbarkeiten. Diese Kultur- und Traditionspflege sch\u00f6pft die finanziellen M\u00f6glichkeiten der Gesamtkirchengemeinde aus. Dennoch will die Kirche bis heute nicht darauf verzichten, ihren Beitrag zur Dokumentation der Stadtgeschichte zu leisten.<\/p>\n