Mit unserer neuen gro\u00dfen Passions- und Osterkrippe m\u00f6chten wir Sie auf eine Reise zu den beiden wichtigsten Ereignissen unseres Glaubens mitnehmen, n\u00e4mlich zur Kreuzigung<\/strong> und Auferstehung<\/strong> Jesu Christi.<\/p>\n
I. Allgemeines<\/h4>\n
Weihnachtskrippen kennt jeder, sie erz\u00e4hlen von der Geburt Jesu. Passionskrippen besch\u00e4ftigen sich hingegen mit dem traurigen und belastenden Thema rund um den gewaltsamen Tod Jesu. Ihre Tradition reicht weit zur\u00fcck. Im 18. und 19. Jahrhundert waren sie sehr verbreitet, bevor sie fast in Vergessenheit gerieten. Heute werden sie wieder modern, wenngleich sie in Kirchen immer noch wenig zu sehen sind.<\/p>\n
Diese fast vier Meter breite Passionskrippe wurde in der Werkstatt des Krippenvereins Friedrichshafen in knapp drei Monaten in ca. vierhundert Arbeitsstunden von einem Mitglied unserer Kirchengemeinde gebaut. Die Figuren der Kreuzigungsszene stammen von der Werkstatt Heide aus S\u00fcdtirol.<\/p>\n
Der Erbauer Thomas Alber lie\u00df sich in erster Linie von den Berichten der Evangelien leiten.<\/p>\n
Die Passions- und Osterkrippe wird von zwei Hauptthemen bestimmt, n\u00e4mlich von der Kreuzigung und der Auferstehung, also vom Geschehen am Karfreitag und am Ostermorgen im Jahr 30 unserer Zeitrechnung, also vor 1991 Jahren.<\/p>\n
Im Hintergrund wurde ein Teil der Stadtmauer von Jerusalem mit ihren T\u00fcrmen nachgebildet. Die Gestaltung lehnt sich dabei an das Stadtmodell im Israel-Museum in Jerusalem an, welches die Stadt um das Jahr 66 n.Chr. zeigt, bevor sie von den R\u00f6mern zerst\u00f6rt wurde. Die Stadtmauer hatte damals eine durchschnittliche H\u00f6he von 12 m.<\/p>\n
Ganz links sehen wir das Tor, durch das Jesus auf seinem Gang nach Golgatha die Stadt verlassen hat. Dazu muss man wissen, dass der Ort der Kreuzigung damals au\u00dferhalb der befestigten Stadt lag, aber dennoch in ihrer N\u00e4he. Dies haben historische und arch\u00e4ologische Forschungen eindeutig belegt.<\/p>\n
Die Kreuzigung d\u00fcrfte vermutlich eine der schlimmsten und schmerzhaftesten Formen der Hinrichtung gewesen sein, die sich Menschen jemals ausgedacht haben und die dann von den R\u00f6mern praktiziert wurde. Brutal und schrecklich, das sind wohl treffende Attribute f\u00fcr diese Hinrichtungsart. Dabei stand f\u00fcr die R\u00f6mer weniger die Bestrafung einer Tat im Vordergrund, sondern die Abschreckung. Sie nahmen solche Kreuzigungen daher an Orten vor, an denen Stra\u00dfen vorbeif\u00fchrten, damit die vorbeikommenden Leute die Gekreuzigten sahen. So war es auch im Fall von Jesus von Nazareth.<\/p>\n
Das eigentliche Kreuzigungsgeschehen ist auf der Felserhebung vor der Stadtmauer zu sehen, genannt Golgatha, \u00fcbersetzt Sch\u00e4delst\u00e4tte. Warum der Ort Sch\u00e4delst\u00e4tte genannt wurde, ist umstritten. Viele beziehen sich auf die angeblich sch\u00e4del\u00e4hnliche Form des H\u00fcgels. Wir wissen heute, dass Golgatha der letzte Ausl\u00e4ufer eines Steinbruchs war. Deshalb deutet unsere Passionskrippe an ihren vorderen R\u00e4ndern auch immer wieder die Abbruchkanten dieses Steinbruchs an.<\/p>\n
Auff\u00e4llig ist, dass die Querbalken der Kreuze mit Stricken an die L\u00e4ngsbalken gebunden sind. So d\u00fcrfte die Kreuzigung auch vonstattengegangen sein, denn man wei\u00df heute, dass die Verurteilten \u201enur\u201c den Querbalken tragen mussten.<\/p>\n
Ebenso sticht ins Auge, dass Jesus ans Kreuz genagelt ist, w\u00e4hrend die beiden Sch\u00e4cher, die mit Jesus zusammen hingerichtet wurden, mit Seilen angebunden sind.<\/p>\n
Nur am Kreuz Jesu und darunter auf dem Boden ist Blut zu sehen. Wir m\u00fcssen uns dazu vergegenw\u00e4rtigen, dass Jesus zun\u00e4chst eine grausame Gei\u00dfelung erdulden musste, bevor er seinen Gang nach Golgatha antrat. Auch die Dornenkrone rief Blutungen hervor. Nicht zuletzt verlor Jesus selbstverst\u00e4ndlich viel Blut durch die Nagelwunden an den H\u00e4nden und F\u00fc\u00dfen sowie durch die Stichverletzung am Herzen. In Wirklichkeit war die Kreuzigung noch viel grausamer und blutiger als es die Evangelienberichte erahnen lassen.<\/p>\n
Man geht heute davon aus, dass der Tod am Kreuz im Wesentlichen ein Erstickungstod war. Schon nach einer kurzen Zeit des H\u00e4ngens kam es zu massiven Einschr\u00e4nkungen der Atmung. Um das Leiden zu verl\u00e4ngern, brachten die R\u00f6mer oft Fu\u00dfst\u00fctzen an den Kreuzen an, die es den Verurteilten erm\u00f6glichten, sich mit gro\u00dfen Kraftanstrengungen etwas hochzuziehen und damit wieder besser atmen zu k\u00f6nnen. Die Fu\u00dfst\u00fctzen dienten also der Verl\u00e4ngerung des Todeskampfes. Das war auch der Grund daf\u00fcr, warum den Sch\u00e4chern die Beine zerschlagen wurden. Es stand n\u00e4mlich der Sabbat bevor und man wollte Hingerichtete nicht am Sabbat an den Kreuzen h\u00e4ngen haben. Mit dem Zerschlagen der Beine trat der Tod rasch ein.<\/p>\n
Die Tafel (Titulus) oben am Kreuz Jesu ist in drei Sprachen abgefasst, so wie es in Joh 19,19-22 berichtet wird: Lateinisch, griechisch und hebr\u00e4isch.<\/p>\n
F\u00fcr Jesus war die Hinrichtung in vielerlei Hinsicht schmachvoll. Dazu z\u00e4hlte auch, dass er ohne Kleider ans Kreuz geschlagen wurde. Die Soldaten warfen das Los um seine Kleider, denn sie standen nach r\u00f6mischem Brauch den Soldaten zu, die die Kreuzigung vornahmen. Die Kleider Jesu und W\u00fcrfel sind daher vorne zu sehen.<\/p>\n
Der Tod Jesu wurde gem\u00e4\u00df den Evangelien von zwei gro\u00dfen Naturereignissen begleitet. Lukas (Lk 23,44-45) schreibt von einer Sonnenfinsternis um die sechste Stunde (12 Uhr), die bis zur neunten Stunde (15 Uhr) anhielt. Matth\u00e4us (Mt 27,51) berichtet von einem Erdbeben, das die Felsen spaltete. In unserer Passionskrippe durchzieht daher ein Felsriss den Golgathafelsen, der seine Fortsetzung in der Stadtmauer findet. Auch der Vorhang des Tempels riss entzwei.<\/p>\n
Jesus starb um die neunte Stunde, also gegen 15 Uhr, darum beginnt die Karliturgie \u00fcberall in der katholischen Welt um diese Zeit.<\/p>\n
III. Auferstehung (rechtes Fenster)<\/h4>\n
Der Leichnam musste wegen des nahenden Sabbats rasch bestattet werden. Josef von Arimath\u00e4a war ein heimlicher J\u00fcnger Jesu (Joh 19,38) und gleichzeitig ein Mitglied des Hohen Rates (Lk 23,50). Er erbat sich von Pontius Pilatus den Leichnam, der ihm auch zugesprochen wurde (Joh 19,38).<\/p>\n
Da das Begr\u00e4bnis in aller Eile vonstattengehen musste, konnte es nur provisorisch erfolgen. Aufgrund dieser Eile wurde ein frisches Felsengrab in einem Garten nahe der Hinrichtungsst\u00e4tte f\u00fcr das Begr\u00e4bnis gew\u00e4hlt (Joh 19,41-42; Mk 15,46). Dieses Grab geh\u00f6rte Josef von Arimath\u00e4a (Mt 27,60). F\u00fcr die damalige Zeit waren Beschaffenheit und Ausstattung dieses Grabes sicherlich h\u00f6herwertig als die Begr\u00e4bnisst\u00e4tten der \u00fcbrigen Bev\u00f6lkerung.<\/p>\n
Unsere Passionskrippe zeigt die Gartenanlage (mittleres Fenster), in der dieses Grab lag. Zahlreiche B\u00e4ume, Blumen und andere Pflanzen verleihen ihm sein Aussehen. Vermutlich wurde dieser Garten damals auch bew\u00e4ssert.<\/p>\n
Es ist davon auszugehen, dass das Grab Jesu nicht das einzige Felsengrab in dem Garten war. Deshalb findet sich direkt hinter der kleinen Wasserfl\u00e4che eine weitere Grabanlage.<\/p>\n
Neben ihr ist ein H\u00e4ngegarten zu sehen. Im Anschluss daran hat der Erbauer eine Mauer mit Blumennischen geschaffen.<\/p>\n
Hinter dem Garten entstand zwischen dem Gartenplateau und der Stadtmauer eine Felsenschlucht.<\/p>\n
Am Ende des Plateaus sehen wir nun das etwas ins Gel\u00e4nde abgesenkte Grab Jesu. Mit einem Stein ist es verschlie\u00dfbar. In der Osternacht wird es ge\u00f6ffnet. Innen ist es hell beleuchtet. Am Ende der Grabesh\u00f6hle ist die Grabbank sichtbar, auf der der tote K\u00f6rper von Jesus lag. Auf ihr liegen noch das Grabtuch und das Gesichtstuch. Auch sind noch herunterh\u00e4ngende Leinenbinden zu sehen.<\/p>\n
Am dritten Tag nach seiner Kreuzigung ist Jesus auferstanden vor dem ersten Licht des ersten Tages der Woche. Mit einem strahlend wei\u00dfen Gewand ist er eben dabei, das Grab zu verlassen als Sieger \u00fcber S\u00fcnde und Tod. Niemand kann es zun\u00e4chst richtig fassen, aber so langsam werden die r\u00e4tselhaften Worte Jesu \u201eRei\u00dft diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten\u201c (Joh 2,19) verst\u00e4ndlich. Der Apostel Paulus wird im 1. Korintherbrief f\u00fcnfundzwanzig Jahre sp\u00e4ter schreiben: \u201eWenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos.\u201c (1 Kor 15,17). Jesus hat den Tod \u00fcberwunden und damit das Angesicht der Welt f\u00fcr alle Zeiten ver\u00e4ndert!<\/p>\n
Neben dem Gartenplateau ist der Ausl\u00e4ufer der Schlucht zu erkennen. \u00dcber sie f\u00fchrt eine Steinbr\u00fccke zur letzten Szene der Passionskrippe, zu einem Friedhof. Die j\u00fcdischen Gr\u00e4ber sind denen nachgebildet, die heute am \u00d6lberg zu sehen sind. Die Inschriften auf den Gr\u00e4bern sind in hebr\u00e4ischer Schrift verfasst. Bei den Juden ist es noch heute Brauch, beim Besuch eines Grabes einen Stein auf dieses zu legen. So ist es auch in unserer Passionskrippe dargestellt. Auff\u00e4llig sind die beiden ge\u00f6ffneten Gr\u00e4ber, aus denen die Leint\u00fccher heraush\u00e4ngen, mit dem diese beiden Verstorbenen einmal beigesetzt wurden. Der Friedhof mit den ge\u00f6ffneten Gr\u00e4bern hat symbolischen Charakter f\u00fcr ein biblisch beschriebenes Ereignis im Zusammenhang mit dem Tod und der Auferstehung Jesu: \n\u201eUnd die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gr\u00e4ber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gr\u00e4bern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen. (Mt 27,52-53).<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Ostern 2021 – Passions- und Osterkrippe Mit unserer neuen gro\u00dfen Passions- und Osterkrippe m\u00f6chten wir Sie auf eine Reise zu den beiden wichtigsten Ereignissen unseres Glaubens mitnehmen, n\u00e4mlich zur Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi. I. Allgemeines Weihnachtskrippen kennt jeder, sie erz\u00e4hlen von der Geburt Jesu. Passionskrippen besch\u00e4ftigen sich hingegen mit dem traurigen und belastenden Thema …<\/p>\n","protected":false},"author":16,"featured_media":2129,"parent":1230,"menu_order":2,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","template":"","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"class_list":["post-2131","page","type-page","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","angebot-gottesdienste","personengruppe-familien"],"acf":[],"yoast_head":"\n
Ostern 2021 \u2013 Passionskrippe - St. Petrus Canisius<\/title>\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n\n\n\t\n